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Aus Liebe zur analogen Fotografie

Agfa Silette Blick von vorn

Agfa Silette im Kamera-Check

Eine Kamera mit Historie

Die Agfa Silette war die erste analoge Kamera im 35mm-Format, die nach dem zweiten Weltkrieg neu entwickelt wurde. Die Technik war inzwischen vorangeschritten und ermöglichte so den Bau der ersten Agfa Silette. Im Prinzip ist sie eine Weiterentwicklung der bis dahin gängigen Balgen- und Boxkameras wie der AGFA Box 44.

Ab 1954 wurde die Kamera gefertigt und zwar für damalige Verhältnisse in rauen Mengen. Um die 2.000 Stück liefen in der Hochphase pro Tag vom Band, eine wahre Massenproduktion! Bis zum Produktionsende 1970 hat sich die Kamera stetig weiterentwickelt und ist echte deutsche Erfolgsgeschichte.

Die Agfa Silette in Bildern

Die Agfa Silette 2,8 im Überblick

Hier nun ein paar Daten zu der Kamera:

VerschlusszeitenB, 1/25, 1/50, 1/200 Sekunde
Blende2,8 – 22
Brennweite45 mm
Format24×36 (Kleinbild)
VerschlusstypVario
SucherEinfachsucher
FilmempfindlichkeitASA (ISO) 25 – 200
BatterieKeine (voll mechanisch)

Auffallend ist für mich, dass die Verschlusszeit 1/100 Sekunde fehlt. Damit wird mit der typischen Verdopplung der Verschlusszeiten gebrochen. Warum das der Fall ist, erschließt sich mir nicht. Das Objektiv ist mit 2,8 aber schon ziemlich lichtstark und für die Zeit damals sehr gut. Auch heute lässt sich noch sehr gut damit arbeiten.

Da der Sucher kein gekoppelter Messsucher ist, gestaltet sich die Fokussierung etwas umständlich. Die Entfernung muss also über den Einstellring am Objektiv eingestellt werden. Abhilfe könnte hier ein Aufsteck-Entfernungsmesser (z. B. der Wata-Meter) schaffen, der auf den (Coldshoe)-Zubehörschuh gesteckt werden kann.

Weitere Varianten der Agfa Silette

Es gibt sehr viele Varianten dieser Kamera, die ich hier nicht alle im Einzelnen vorstellen möchte. Meine Agfa Silette ist wohl auf jeden Fall eine der früheren Exemplare. Sie besitzt nämlich, wie oben beschrieben, nur einen einfachen Sucher (keinen Messsucher) den Agfa-Aufdruck auf Metall und den Blitzanschluss unten links.

Grob lassen sich die Varianten aber in drei Generationen unterteilen. Meine 2,8 er ist auf jeden Fall der 1. Generation zuzuordnen. In der 3. Generation gibt es nur eine Kamera, nämlich die Silette LK Sensor. Für genauere Informationen zu den Varianten kannst du dich auf der Webseite des Kameramuseums von Lutz Scholz informieren.

Video zur Agfa Silette

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Mehr Informationen

Fazit

Zum Abschluss mein Fazit zum Kamera-Check. Ich finde, diese Version der Agfa Silette hat etwas angenehm Beruhigendes. Die wenig Einstellmöglichkeiten lenken den Fokus auf das Motiv und die Gestaltung.

Die Verarbeitung wirkt durch das „Leichtmetall“ etwas weniger wertig als zum Beispiel noch bei den Balgenkameras. Dennoch macht sie einen stabilen und nahezu unzerstörbaren Eindruck. Durch die flache Optik wird die Kamera sehr kompakt und scheint daher gut für unterwegs zu sein.

Außerdem ist die Technik nicht sehr kompliziert und die Kamera kommt ohne Batterie aus. Beides sind Indizien für eine potenzielle Langlebigkeit.

Mir persönlich ist sie etwas zu einfach. Ich mag viele Knöpfe und Einstellmöglichkeiten. Für Fans leichter und unkomplizierter Kameras ist sie aber definitiv eine Empfehlung!

Quellen: Kameramuseum Lutz Scholz, Lomography

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