Von Schärfentiefe und Tiefenschärfe
In diesem Beitrag geht es um eines der grundlegendsten Bildgestaltungselemente überhaupt – die Schärfe. Die Tiefenschärfe, oder auch Schärfentiefe (die Wörter werden synonym verwand), beschreibt die Größe des Entfernungsbereichs, innerhalb dessen ein Objekt hinlänglich scharf im Abbild der Kameraoptik erscheint.
Eine kleine Blende und eine Fokussierung auf den hinteren Bildteil erzeugen diese stimmige Bildgestaltung. – Nikon F301 mit Nikkor 35-70mm / f=3.3-4.5
Wie du vielleicht weißt, ist die Blende dabei der maßgebliche Einflussfaktor. Eine weite Blendenöffnung, also um f/1,4, erzeugt einen sehr kleinen Schärfebereich. Das bedeutet, dass nur ein Bereich von wenigen Zentimetern (in der Tiefe) scharf abgebildet wird. Bei einem Portrait kann das zum Beispiel dazu führen, dass zwar das Gesicht scharf ist, die Haare hinter den Ohren aber schon wieder leicht unscharf werden. Insgesamt eignen sich kleine Blenden deshalb trotzdem gut für Portraits, da das Bild auf das Wesentliche reduziert und im Hintergrund ein schönes Bokeh erzeugt wird.
Im Gegenzug erzeugt eine kleine Blendenöffnung, also so ab Blende 16, einen großen Schärfebereich. Deshalb eignen sich für Gruppen- oder Landschaftsaufnahmen Blenden ab Stufe 16 besonders, da hier der gesamte Bildbereich scharf abgebildet wird und keine Details in der Unschärfe verschwinden.
Der Vorgang, bei dem die Blende geschlossen wird, wird übrigens Abblenden genannt. Aber aufgepasst, zu weites Abblenden kann zu Beugungsunschärfe führen! Dazu aber ein andermal mehr.
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