Yashica Y35 – Die erste digitale Analogkamera?
Yashicas Comeback auf dem Fotomarkt
Jahrzehnte ist es her, dass Yashica mit der Electro 35-Reihe einen riesigen Erfolg feiern konnte. 8 Millionen Exemplare dieser Kamera wurden insgesamt verkauft. Auch damals mit einem schlagenden Argument!
Denn Yashica war der erste Hersteller, welcher einen elektronisch gesteuerten Verschluss lieferte. Eine Revolution zu diesem Zeitpunkt!
Jetzt soll mit der Yashica Y35 der nächste Meilenstein folgen. Das Zauberwort heißt digiFILM™
So funktioniert digiFILM als Analog-Ersatz
Die digiFILM-Technologie bewirkt unterschiedliche Formate und ISO-Einstellungen der aufgenommenen Bilder. So gibt es für die Yashica Y35 folgende fünf digifilme:
- ISO 200 Farbfilm
- ISO 400 S/W-Film
- ISO 1600 Farbfilm
- 6×6 Mittelformatfilm ohne ISO-Angabe
- Yashica Blau-Farbfilm
Die Filme müssen wie auch im analogen Bereich manuell gewechselt werden. Nach dem Einlegen muss zwingend ein paar Mal der Filmtransporthebel betätigt werden. Das erzeugt laut Yashica eine Pause, die wir brauchen, um über das Bild kurz nachzudenken und es zu komponieren.
Weitere Spezifikationen zur Kamera sind in der Kickstarter Kampagne einsehbar (Link unten).
Das sind Yashicas Argumente
Das Unternehmen möchte wieder zu mehr Entschleunigung in der Fotografie beitragen. Man soll mehr über seine Bilder nachdenken und in Ruhe fotografieren, ohne auf den einen oder anderen digitalen Luxus zu verzichten. Kritiker werden behaupten, dass man auch einfach eine normale DSLR nehmen kann oder die Filter auch später einfügen kann.
Das ist sicher richtig, aber darum geht es meines Erachtens nicht. Yashica geht es mehr um das Feeling beim Fotografieren und baut eine darauf ausgerichtete Kamera. Wer jetzt sagt, dass er sich auch einfach mit der normalen Knipse daran halten könnte, belügt sich meiner Meinung nach ein bisschen selbst.
Außerdem möchte man dem Anwender die Zeit und Kosten des Entwicklungsprozesses sparen. Aber gerade das lieben ja die Analogies, deswegen zieht das bei den Meisten wahrscheinlich nicht als Argument.
Lohnt sich der Kauf?
Das ist wohl Ansichtssache. Der Preis liegt mit um die 155 € für das Komplettpaket nicht sehr hoch. Die Ausstattung ist solide, obwohl mich persönlich der Fixfokus und die mangelnde Blendenwahl abschrecken. Und um dem Ganzen einfach mal eine Chance zu geben, ist mir der Preis dann doch zu hoch.
Vielleicht wird da noch nachgebessert, jedenfalls hat Yashica bei bestimmten Summen Upgrades für die Kamera versprochen. So gibt es jetzt zum Beispiel schon eine 2.0 Blende anstatt anfangs eine 2.8.
Bis Ende November 2017 kann das Kickstarterprojekt von Yashica hier noch unterstützt werden.
Yashica Y35 – wirklich eine digitale Analogkamera?
Zumindest vom Feeling her würde ich behaupten: ja. Natürlich ist die Y35 eine Digitalkamera, da besteht kein Zweifel. Aber der schöne Ansatz dahinter, den ich voll unterstütze, macht für mich zu einem großen Teil das analoge Fotografieren aus. Da der digitale Anteil also deutlich überwiegt, ist es wohl eher eine analoge Digitalkamera.
Trotzdem finde ich den Schritt von Yashica sehr mutig und das System sehr interessant. Sogar als Analog-Fan würde ich diese Zwitterkamera ausprobieren, müsste sie vor dem Kauf aber einmal in die Hand nehmen können.
Ich freue mich auf eure Meinung in den Kommentaren und bis dahin
Keep Knipsing!
Quellen: PetaPixel (10.2017), Kickstarter (10.2017), Bilder mit freundlicher Genehmigung von Yashica