Was ist der Eberhard-Effekt?
Abriss: Der Eberhard-Effekt ist ein Phänomen, das bei der Entwicklung von analogem Filmmaterial auftreten kann. Er äußert sich darin, dass sehr kleine Bildbereiche mehr geschwärzt werden als größere Bildbereiche, obwohl beide gleich belichtet wurden.
Entstehung und Ursache
Es gibt eigentlich nichts ärgerlicheres: Du hast den Film voll und freust Dich auf die Ergebnisse, die zu sehen sein werden – doch dann die Enttäuschung: Die Negative sind eher eine schwarze Pampe als fein gezeichnet und das Bild wirkt flach. Schuld daran könnte der Eberhard-Effekt sein.
Er wurde erstmals 1926 vom deutschen Physiker Gustav Eberhard erforscht, der gleichzeitig auch Namensgeber der Fehlentwicklung ist.
Fehlentwicklung deshalb, da der Grund für diesen Effekt auf eine ausgelaugte Entwicklerlösung zurückzuführen ist. Ursache kann aber auch eine fehlende oder ungenügende Bewegung des Entwicklers sein.
Die verbrauchten Substanzen konzentrieren sich dann über den dunklen Stellen des Bildes. Bei harten Hell-Dunkel-Übergängen diffundiert die bereits verbrauchte Entwicklerflüssigkeit über die hellen Bildstellen und verhindert dort eine vollständige Entwicklung.
Auswirkungen auf Dein Bild
Du erkennst den Eberhardeffekt also an der fehlenden Zeichnung in kleinen schwarzen Bereichen. Natürlich unter der Voraussetzung, dass das Negativ richtig belichtet wurde.
Ein weiteres unschönes Resultat ist, dass die Schärfe an den Kanten deines Motives fehlt, weil der Kontrast verloren geht. Das wirkt sich negativ auf den Schärfeneindruck Deines Bildes aus, denn für diesen ist die Kantenschärfen sehr wichtig! Auch Unschärfe ist also ein Indikator, dass Dein Bild vom Eberharf-Effekt betroffen ist.
Was hilft gegen den Eberhard-Effekt?
Damit du den auch als Kanten-Effekt berüchtigten Fehler vermeiden kannst, brauchst du im Prinzip nur auf zwei Dinge zu achten:
- Verwende immer frischen Entwickler, solange es nur Einmalentwickler ist.
- Sorge immer für ausreichend Bewegung. Es sei denn, Du arbeitest gezielt mit der Standentwicklung und stimmst Deine Entwicklerlösung auch darauf an.
Mit diesen beiden einfach zu beachtenden Tipps bist Du vor bösen Überraschungen gefeit und kannst beruhigt Deine Filme entwickeln!
Viel Erfolg dabei und
Keep Knisping!