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Aus Liebe zur analogen Fotografie

Camerawomen: Das erste Fotomagazin für Frauen
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Camerawomen: Das erste Fotomagazin für Frauen

Tacho!

Oh oh oh Leute…heute begebe ich mich auf dünnes Eis. Ich versuche mich trotzdem mal an dem Thema. Es geht um das erste Fotomagazin nur für Frauen.

Häh? Was soll das denn? Sind Frauen so viel schlechter als wir Männer, das sie ein eigenes Magazin brauchen? Oder vielleicht besser? Haben sich die Alice‘ Schwarzer der Fotografie zusammengerottet? Das waren meine ersten Gedanken.

Das Magazin selbst rechtfertigt seine Existenz damit, dass „gerade Frauen in den letzten Jahren viel mehr zu anspruchsvollen Kameras greifen.“ Na die Studie möchte ich gerne sehen. Man merkt mir vielleicht eine leichte Skepsis an.

Doch ich durfte mich eines besseren belehren lassen. In einem kleinen Austausch mit einer Kollegin (die wiederum mit vielen Fotografinnen in Kontakt steht) habe ich erfahren, dass Frauen tatsächlich oft einen anderen Blickwinkel auf die Fotographie haben. Nun ist das zwar keine wissenschaftliche Fundierung, aber entschärft zumindest meine schlimmste Befürchtung: Dass dieses Magazin einfach nur eine neue Art der Geldschneiderei ist. Viel zu oft und zu gerne wird mit der Geschlechtermasche (auf beiden Seiten) nämlich einfach nur auf die Geldbeutel der Kunden geschielt und dass mit unglaublich viel Erfolg.

Zum Inhalt: Wer bis hierhin gedacht hat: „Wow, endlich mal ein Magazin ohne Klischees!“, der irrt. Camerawomen will Frauen Tipps für Urlaubs- und Reisebilder sowie Foodfotografie geben. Typische Frauenthemen eben, schließlich soll Mutti vom Familienurlaub anständige Bilder machen. Streetfotografie? Portrait? Abstrakte Fotografie? Fehlanzeige! Frauen fotografieren übrigens intuitiver als Männer und sind nicht so pixelverliebt, zumindest laut einer der Gründerinnen. So viel zum Thema Klischees…Frauen fotografieren anscheinend Schmetterlinge mit verbundenen Augen und Männer vergleichen ihr bestes Stück anhand der Megapixel ihrer Kamera.

Ich denke, man hat sich viel Mühe gegeben, diese Fettnäpfchen zu vermeiden und ist dadurch erst recht volle Möhre reingelatscht. Hätte man sich einfach auf die Themen konzentriert anstatt sich krampfhaft zu rechtfertigen, wäre das meiner Meinung nach besser gewesen. Wenn man davon etwas abrückt und die Themen diversifiziert, könnte daraus wahrscheinlich sogar ein anständiges Magazin werden. Ich wünsche es Ihnen jedenfalls, denn Mut und Engagement sollte belohnt werden.

Was denkt ihr? Ist so ein Magazin sinnvoll oder absoluter Blödsinn? Brauchen Frauen wirklich ihr eigenes Magazin? Diskutiert doch in den Kommentaren und lasst mich eure Meinung wissen!

Euer Marcel

P.S. Die Befürchtung einer „Schwarzerisierung“ hat sich nicht bewahrheitet, laut Promovideo sind die Geschlechter unter den Gründern 50/50 verteilt.

Written by Marcel - 22. April 2015 - 2003 Views
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