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Schwarzschildeffekt: Das Grauen der Langzeitbelichtung
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Schwarzschildeffekt: Das Grauen der Langzeitbelichtung

Der Schwarzschildeffekt ist schon ein recht lästiger Geselle, besonders in der Astrofotografie Denn wer ihn nicht kennt, wird mitunter Schwierigkeiten haben, Fehler bei Fotos mit Langzeitbelichtung zu ermitteln.

Was ist der Schwarzschildeffekt?

Dieser Fehler ist benannt nach seinem Entdecker Karl Schwarzschild (1873 – 1916). Er fand heraus, dass eine nach den Gesetzen von Blende und Verschlusszeit berechnete Belichtung bei langen (> 1 Sek.) und sehr kurzen (< 1/1000 Sek.) Belichtungszeiten  nicht funktioniert. Das Bild wird unterbelichtet. Das liegt daran, dass die Filmempfindlichkeit bei derartigen Belichtungszeiten abnimmt, also bspw. ein Film mit ISO 200 nur noch wie ein ISO 100 belichtet.

Welche Probleme ruft er hervor?

Der Schwarzschildeffekt fällt von Film zu Film unterschiedlich aus, sorgt aber bei den meisten Negativfilmen für einen schlechteren Kontrast und damit einen Qualitätsverlust. Das kann z. B. bei der Sternenfotografie sehr wichtig sein! Lasst euch aber nicht zu stark von dem genannten Beispiel beeinflussen. Der Schwarzschildeffekt tritt nicht nur bei der Astrofotografie auf. Auch bei Stillleben in der Landschaft oder Architektur sollte er mit einkalkuliert werden.

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Analoge Langzeitbelichtung des Sternenhimmels mit kreisförmigen Sternenspuren.

So vermeidest du den Schwarzschildeffekt

Wenn du deine Fotos länger als eine Sekunde oder kürzer als 1/1000 Sekunde belichten möchtest, musst du für jeden einzelnen Film herausfinden, wie er sich bei langer und kurzer Belichtung verhält. Das geht am besten über die Datenblätter der einzelnen Filme, die auch heute noch sehr gut im Internet auffindbar sind. Abhilfe schaffen auch die einschlägigen Foren.

Ein Beispiel: Der beliebte Kodak T-Max 400 (hier ein Testbericht) braucht selbst bei kürzesten Belichtungszeiten von 1/10.000 Sekunde (!) nicht angepasst werden. Willst du ihn aber 100 Sekunden belichten, musst du ihn in Wahrheit 300 Sekunden lang belichten, also drei Mal so lang. Jetzt stell dir mal vor, du würdest wirklich nur die 100 Sekunden nehmen…

Ich kann aber zumindest alle digitalen Fotografen beruhigen: Der Schwarzschildeffekt tritt nur bei chemischen Fotografien auf. Also bei solchen, die mittels Licht und einer Emulsion ein Foto auf einem Film erzeugen.

Noch nicht genug Info’s? Dann hier weiterlesen!

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Written by Marcel - 20. Mai 2015 - 8354 Views
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